Fahrbare Arbeitsbühne oder komplettes Gerüst: Die Vor- und Nachteile im Überblick

Bestimmte Arbeiten an oder in Gebäuden sind ohne ein Arbeitsgerüst nicht durchführbar. Ob ein neuer Anstrich nötig wird oder eine Dämmung der Fassade ansteht, die Ausführenden benötigen bei etlichen Aufgaben eine standsichere Arbeitsplattform. Grundsätzliche stehen zwei Typen zur Auswahl, nämlich das fest montierte Fassadengerüst oder das Rollgerüst als fahrbare Arbeitsbühne. Beide Varianten haben ihre besonderen Vor- und Nachteile. Wesentlich bei der Auswahl ist aber der Zweck ihres Einsatzes, also welche Arbeiten unter welchen Bedingungen auszuführen sind.

Außerdem kann eine standardisierte Lösung nicht zu annehmbaren Ergebnissen führen. Das alleinige Kriterium ist vielmehr das jeweilige Bauvorhaben, welches immer wieder andere Anforderungen an die Arbeitsplattform stellt. Wesentliche Faktoren sind unter anderem

  • die Form und die Größe des Gebäudes,
  • die Umgebung der Baustelle.

Zusätzlich sind zunächst die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Welche Arbeiten sind geplant?
  • In welcher Zeit soll die Maßnahme durchgeführt werden, gibt es eine Zeitbegrenzung?
  • Wie viele Mitarbeiter sind mit den Arbeiten beschäftigt?

Das fahrbare Gerüst – flexibel und wiederverwendbar

Der Handwerker schätzt im Vergleich mit einer kompletten Einrüstung besonders die Flexibilität der fahrbaren Arbeitsbühne. Er kann das Rollgerüst etwa punktuell einsetzen, wenn er nur an einigen Stellen des Gebäudes arbeiten will. Hindernisse wie Mauervorsprünge überwindet er leichter mit dieser Gerüstart. Besonders für kürzere Einsätze ist diese Variante ideal, denn Auf- und Abbau sind schnell durchgeführt und verringern die Rüstzeit. Außerdem lassen sich Behinderungen von Passanten leicht vermeiden, indem man einfach den Standort an die Situation anpasst. Nach getaner Arbeit kann der Hausbesitzer die fahrbare Arbeitsbühne leicht unterbringen, um sie bei späteren Arbeiten erneut zu verwenden.

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Das Baugerüst: Standsicher und vielseitig

Bei einem Arbeitsgerüst kommt es vor allem auf eine angemessene Planung an, denn der Auf- und Abbau ist aufwendig und nimmt Zeit in Anspruch. Deshalb verwendet man es besonders dann, wenn umfangreiche Arbeiten durchzuführen sind, die einige Tage oder gar Wochen dauern. Das ist immer dann der Fall, wenn die Fassade neu gestrichen oder gar eine komplette Sanierung vorgenommen wird.

Oft sind gleichzeitig mehrere Arbeiter auf verschiedenen Ebenen am Gebäude beschäftigt. Dann empfiehlt sich ebenfalls der Einsatz eines stationären Gerüsts. Zudem bietet es durch seine Verankerung an der Hauswand eine höhere Sicherheit, und es ist auch für schwere Lasten ausgelegt. Aus Arbeitsschutzgründen gelten für seinen Aufbau besondere gesetzliche Regelungen.

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Welches Gerüst für welche Arbeiten?

Für Arbeiten im Innenbereich genügt in manchen Fällen ein kleineres Fahrgerüst, um die höheren Stellen in einem Zimmer zu bearbeiten. Das kann ein schadhafter Putz sein, oder in die Zimmerdecke sind Bohrlöcher einzubringen. Dann eignet sich meist ein fahrbares Gerüst mit einer Plattformhöhe von maximal zwei Metern. Bei einer Ausführung mit einer breiteren Plattform erreichst du auch über Kopf einen größeren Bereich. Zum Beispiel beim Streichen oder Verputzen der Zimmerdecke muss dann die fahrbare Arbeitsbühne nicht umgestellt werden.

Auch bei gelegentlichen Gartenarbeiten oder Reparaturen ist die fahrbare Arbeitsbühne sinnvoll. Mit nur wenigen Handgriffen hast du die Arbeitsbühne am richtigen Ort. Soll ein Gebäude über mehr als eine Etage abgedeckt werden, sollte eine Arbeitshöhe von fünf Metern oder mehr möglich sein.

Für anspruchsvolle Aufgaben: Die Fassade einrüsten

Wer eine umfangreichere Maßnahme plant, die mehr Zeit in Anspruch nimmt, ist mit einer kompletten Einrüstung jedoch besser beraten. Das gilt für Malerarbeiten, Dämmungen und Ausbesserungen an der Bausubstanz oder auf dem Dach. Das Fassadengerüst ist besonders arbeitssicher, denn sie unterliegen besonderen gesetzlichen Regelungen.

Die Norm DIN 4420 unterscheidet zwischen Schutz- und Arbeitsgerüsten. Letztere erleichtern die Erreichbarkeit der hohen Abschnitte von Gebäuden. Bei Schutzgerüsten kommt es vor allem darauf an, die Arbeiter vor einem Absturz und Passanten vor herunterfallendem Werkzeug oder Baumaterial zu bewahren. Als Schutzgerüste gelten auch Fang- oder Dachfanggerüste, Schutznetze und Schutzdächer.

Weiter ist in den genannten Bestimmungen festgelegt, dass der mit dem Aufbau Beschäftigte vor Beginn der Installation alle Gerüstteile zu überprüfen hat. Ausschließlich technisch einwandfreie Komponenten darf er für die Montage verwenden.

Sicherheitselemente für einen umfassenden Arbeitsschutz

Der Untergrund der Konstruktion soll eben sein und sicher, zudem ausreichend tragfähig für gesamte Installation. Der Arbeiter baut außerdem zunächst eine Ebene komplett zusammen, bevor er mit der nächsten beginnt. Die Stirn- und Rückengeländer sind wichtig gegen einen möglichen Absturz der Bauarbeiter. Entsprechend den Gegebenheiten sind Dachfanggerüste erforderlich. Vor Materialien oder Werkzeugen, die unbeabsichtigt herabfallen, schützen Bordbretter. Die bereits genannten Schutzdächer und Fangnetze sind weitere Schutzvorrichtungen.

Bei besonderen Aufgaben wie der Sanierung einer Außenhülle verlangt das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) einen besonderen Standsicherheitsnachweis für die Gesamtkonstruktion. Der Verkehrsweg der Plattformen soll außerdem wenigstens 20 Zentimeter breit sein. Die Konstruktion muss die Anforderungen der Leistungsklasse 3 erfüllen. Beim Anbringen von Dämmmaterial darf der Abstand zwischen Fassade und innerer Belagkante höchstens 30 Zentimeter betragen.

Der Auf- und Abbau der Gerüste

Aber nicht nur im Arbeitseinsatz unterscheiden sich die beiden Gerüsttypen. Das Auf- und Abbauen ist bei einer fahrbaren Arbeitsbühne wesentlich einfacher. Denn es besteht aus nur wenigen Komponenten und lässt sich leicht verstauen, um zu einem späteren Zeitpunkt wieder hervorgeholt zu werden. Eine fahrbare Arbeitsbühne ist für den Heimwerker eine praktische Alternative, denn er bleibt flexibel und unabhängig.

Lies doch unseren Beitrag zum Thema Gerüst Abbau.

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Die Fassadeneinrüstung stellt deutlich höhere Ansprüche an die Installation. Zunächst bringt der Händler das gesamte Gerüstmaterial per LKW an den Arbeitsort. Der Aufbau ist außerdem besonders geschultem Personal vorbehalten und nimmt mehr Zeit in Anspruch als bei einem Fahrgerüst. Denn die einzelnen Teile sind zahlreich, und das Zusammensetzen gilt als anspruchsvoll. Der Gerüst-Aufbau ist jedoch flexibel und wird jeder Bausituation individuell angepasst. Damit beugt man möglichen Unfällen vor, die bei einer nicht genau passenden Plattform durchaus vorkommen können.

Fazit

Auf die Frage, welche Gerüstart die bessere ist, kann es keine eindeutige oder pauschale Antwort geben. Vielmehr entscheidet der Anwender entsprechend seinem Vorhaben, welcher Typ für ihn in Frage kommt. Beide haben ihre Vorteile, aber die fahrbare Plattform ist bei aufwendigen Arbeitsvorgängen nicht unbedingt zu empfehlen. Bei all ihren Vorteilen bleibt oft keine Alternative zu einer kompletten Einrüstung der Fassade.

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