Auf jeder Baustelle kommt es zu großen Mengen von Schmutz und Staub. Das gilt auch für Gerüste, an denen Reste von Mörtel, Gips oder Farbe eine anschließende Verwendung erschweren. Der Gerüstnutzer ist also aufgefordert, nach Abschluss der Arbeiten das Gerüst zu reinigen.
Inhaltsverzeichnis
- Das Gerüst sauber hinterlassen
- Folgen der Verschmutzungen
- Wer muss das Gerüst putzen?
- Frist setzen
- Wie reinige ich das Gerüst?
- Besondere Verfahren von Spezialisten
- Oder doch lieber den Hochdruckreiniger?
Das Gerüst muss sauber hinterlassen werden
Der Nutzer sollte die Komponenten und die gesamte Konstruktion, wenn eben möglich, besenrein zurückgeben. Dies bedeutet: Das Material weist keine Rückstände oder gar Veränderungen auf, die bei der Auslieferung nicht vorlagen. Anderenfalls erschweren derartige Verschmutzungen eine ordnungsgemäße Wiederverwendung des Gerüsts und seiner Gerüstteile. Folgende Beeinträchtigungen vermeidet man also schon aus Gründen der Rücksicht:
- Grobe Schmutzanhaftungen und Rückstände jeglicher Art, etwa Mörtelreste
- Festklebende Farb- oder Baustoffreste
- Chemische, physikalische, mechanische oder andere Veränderungen der Oberfläche der Komponenten
- Veränderungen am Gerüst selbst
Die Folgen der Verschmutzungen
Allerdings gibt es praktische Unterschiede bei der Bewertung der Rückstände. Zweitrangig etwa sind Flecken, die nur unter ästhetischen Gesichtspunkten den Gesamteindruck stören. Als problematisch hingegen gelten alle am Gerüst klebenden Substanzen, vor allem Fassadenputz.
Denn die Verunreinigen haben Auswirkungen. Das Material lässt sich schlechter lagern, sein Gewicht erhöht sich, und es kommt zu einer Wertminderung des Gerüsts. Das Installieren von Kupplungen etwa auf Gitterträgern wird erschwert oder lässt sich nicht mehr bestimmungsgemäß durchführen. Beim Umlagern sind die Mitarbeiter außerdem einem erhöhten Verletzungs-Risiko ausgesetzt.
Die gesetzliche Grundlage
Der Deutsche Vergabeausschusses für Bauleistungen regelt die verbindlichen Rahmenbedingungen auch für das Überlassen von Gerüsten. Die Bestimmungen der DIN 18451 der VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen) sind eindeutig und werden in Streitfällen immer wieder zitiert. Nach Abschnitt 4.2.23 handelt es sich bei der Reinigung von Gerüsten (von groben Verschmutzungen und Rückständen) um eine besondere Leistung mit separater Vergütung. Das gilt besonders dann, wenn ohne die Reinigung ein ordnungsgemäßer Abbau oder eine Wiederwendung unmöglich ist.
Abhilfe durch eine fristgerechte Aufarbeitung
Der Benutzer sollte also nach dem Gebrauch eine gründliche Reinigung durchführen und alle Rückstände, besonders den Putz, vom Gerüst entfernen. Schon aus Respekt gegenüber den anderen Arbeitern! Denn die müssen sich sonst mit den Beeinträchtigungen, erschwerten Montagebedingungen und anderen Problemen auseinandersetzen oder am Ende selber das Gerüst reinigen.
Ohnehin wird der mit dem Gerüst Abbau beauftragte Monteur bei verschmutzten Teilen eine Gerüstreinigung innerhalb von wenigen Tagen verlangen. Ignoriert der Nutzer diese Frist, demontiert der Mitarbeiter die Konstruktion im vorgefundenen Zustand. Die bei der anschließenden Reinigung entstehenden Kosten gehen dann zu Lasten des nachlässigen Kunden.
Das Gerüst reinigen: Mittel und Wege
Bei entsprechender Pflege profitieren sowohl Nutzer als auch Eigentümer lange von den Vorteilen einer Gerüstanlage. Das Entfernen von Staub und Schmutz erfolgt mit Wasser und standardmäßigen Reinigern. Gegen Farbspritzer helfen die üblichen Lösemittel wie Terpentin und andere Chemikalien.
Einige Anbieter raten bei hartnäckigen Verschmutzungen zum Einsatz eines Hochdruckreinigers. Der Wasserdruck darf aber nicht zu hoch sein, denn anderenfalls sind oberflächliche Schäden nicht auszuschließen. Ausgehärteten Mörtel auf den Bauteilen schlägt man mit einem Meißel ab, greift zur Drahtbürste oder verwendet zum Schleifen ein entsprechendes Elektrowerkzeug (Flex oder andere). Auch hier besteht die Gefahr von Rissbildungen oder Gräten im Material mit folgender Rostbildung.
Besondere Verfahren von Spezialisten
Die Verschmutzungen von Stangen und Dielen fällt meist sehr unterschiedlich aus, was beim Entfernen der Verschmutzungen variable Methoden verlangt. Im Internet finden sich mehrere Betriebe, die sich unter anderem auf die Gerüstreinigung und ihre besonderen Anforderungen spezialisiert haben. Das Ziel ihrer Arbeiten ist eine überzeugende Reinigung sowie die Wiederherstellung der Trittsicherheit besonders der Gerüstdielen. Den vorliegenden Verschmutzungen entsprechend regelt der Monteur den Arbeitsdruck, die Wassermenge sowie die Strahlform. Außerdem beachtet er bei der Dosierung des Drucks die verschiedenen Materialien und Gerüstformen.
Die Vorteile der Hochdruckreinigung
Ziel der Maßnahme ist ein sauberes Gerüst ohne Rückstände, wobei Schäden an den Komponenten oder Verformungen unbedingt vermieden werden sollen. Das Wasserstrahlen erweist sich im Vergleich mit einer mechanischen Reinigung immer wieder als effektiver und zuverlässiger. Wasser erreicht überdies auch verwinkelte Stellen ohne zusätzlichen Aufwand. Das Ablösen von Materialresten und das Abwaschen erfolgt in zudem in nur einem Arbeitsgang, was die Dauer der Reinigung verkürzt.
Das Ergebnis ist ein gründlich gereinigtes Gerüst, das sich einwandfrei und sicher montieren lässt. Moderne Hochdruckreiniger verbrauchen außerdem nur wenig Wasser, was die Kosten niedrig hält.